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EINBLICKE

In mein Leben. In mich.

AutorenbildKlaus

suedistrischer sommer-vorgeschmack

Keine bis wenige Menschen vereinzelt an den wilden Stränden, die Natur gehört noch fast unberührt sich selbst. Ich wandere dort wo ich sonst mit dem Mountainbike meine Kurven ziehe, Zeit zur Kontemplation, weniger ist mehr, das gilt auch für den Speed, für die Geschwindigkeit des Lebens.


Ich tänzle gekonnt vorbei an den Lacken, die grauen und schlammigen Miniteiche die uns das gestrige Gewitter als Andenken hinterlassen hat. Das Gewitter auf das ich mich trotz warnender dunkelschwarzer Wolkentürme als sichtbare Vorboten eingelassen habe. In meinem naiven Glauben das Unterstellen unter einer Pinie könnte mich trocken halten. Eh, für 3 Minuten, dann beginnt das Wasser der Wirbelsäule entlang zu fließen bis es sich in den Schuhen sammelt. Von den Haaren tropft es in mein Gesicht, mit der Zunge lecke ich mir die Lippen und schmecke den leicht salzigen Mix aus vom Himmel fallenden Regentropfen und Schweißresten des Tages.

Mich endlich wieder mal spüren, so richtig. Raus aus der Normalität und Abgesichertheit des Lebens. Der Natur ausgesetzt, kein Unterschlupf in greifbarer Nähe.

Ich beneide die Zelt- und Minivan-Besitzer. Aus manchen schimmert Licht. Die leeren Weinflaschen vor der heimeligen Nomadenunterkunft lässt auf gesellige Stunden schließen. Hier am weitläufigen wildromantischen Campingplatz mit der liebsten im Minivan archaisch urlauben, darauf freu ich mich.

Ich stapfe durch den strömenden Regen, ich liebe es, hin und wieder erhellen zuckende Blitze das bedrohlich wirkende Firmament.

Die Marktverkäufer unter ihrer schützenden Markise lächeln mir zu, ich lächle zurück. Das Leben ist schön....und lebendig...trotz Regen, oder gerade deshalb?

Ich erreiche erleichtert meine Unterkunft, Villa Istra, Mirjana’s Wohlfühloase, Dank und wegen ihr.

Auf der Terrasse entledige ich mich meines triefend nassen Gewands und hänge es tropfend über einen Gartenstuhl. Am nächsten Morgen hängt es fein säuberlich mit Wäschekluppen fixiert auf einem Wäscheständer vor meiner Eingangstür, Mirjana ist eine Seele.

Die warme Dusche ist ein Segen, wie Mirjana, ein Seelenzuhause in der Ferne.

Am nächsten Morgen nehme ich das optionale Frühstück gerne an, weil ich weiß, welche Freude es ihr macht ihre Gäste zu verköstigen.

Ich kaufe mir Wasser für den Tag.

Nachdem ich nach meiner Wanderung samt Innenschau meinen Lieblingsplatz erreicht habe, schlage ich mein Naturquartier auf und spanne die Hängematte zwischen zwei gutmütigen Pinien. Ich baumle. Endlich.



Endlich wieder hier sein. Der Wind lässt die Hängematte flattern und streicht mir über die Haut, wie ein alter Freund, der vorbeischaut und mich gutmütig mit seinem Seidenschal berührt. Schön zu wissen, dass es diese Momente gibt, jetzt ist gerade einer davon. Ich möchte ihn festhalten. Das geht nicht, zum Glück, das nennt man Leben. Leben lässt sich nicht festhalten, ein ständiges Kommen und Gehen, Geben und Nehmen, stets in Bewegung und Veränderung, wie die Wellen die an den Felsen klatschen, panta rhei, alles fließt.



Ich wechsle in die Sonne, lege mich auf einen einsamen Felsen, er wärmt von unten, von oben tuns die Sonnenstrahlen. Ich lausche dem Rauschen des Meeres, dieser unterschiedlich und doch so monotone Ton, der niemals fad wird. Ich zücke mein Buch und schreibe, vom Wandern, vom Gewitter, von Mirjana, vom Wind und vom Meer...

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